Ostfildern ist eine Stadt im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg in Süddeutschland. Sie liegt etwa 8 km südöstlich von Stuttgart. Sie entstand 1975 aus einer Verschmelzung der bisher getrennten Bezirke Nellingen (einschließlich Parksiedlung), Ruit, Kemnat und Scharnhausen und hat derzeit rund 37.000 Einwohner.
Geschichte
Die Stadt Ostfildern entstand am 1. Januar 1975 aus der Verschmelzung der ehemals selbstständigen Stadtbezirke Nellingen, Ruit, Kemnat und Scharnhausen.
Von 1945 bis 1992 betrieb die US Army die Nellingen Kaserne als Kaserne und Flugplatz. Das Gelände wurde seitdem als Scharnhauser Park saniert.
Ein bekannter Bewohner von Ostfildern ist Abdul Ahad Momand, der als erster afghanischer Astronaut im Weltraum war und nach dem Rückzug der sowjetischen Streitkräfte aus Afghanistan Asyl in Deutschland erhielt.
Die Nellingen Kaserne
Die Nellingen Kaserne war ein US-Armee Flugplatz und eine Kaserne in der Nähe von Stuttgart, in der Stadt Ostfildern in Deutschland. Der Standort wurde in den 1930er Jahren als Standort für einen neuen Flughafen für Stuttgart ausgewählt, entwickelte sich aber 1938 zum Militärflugplatz Fliegerhorst Nellingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die USA Nellingen, um verschiedene Einheiten bis nach dem Kalten Krieg und dem Golfkrieg zu beherbergen. Die Military Police School, die US-Constabulariesoldaten während der Besetzung Deutschlands ausgebildet hatte, befand sich in Nellingen.
Die meisten Einheiten, die ab den 1950er Jahren in Nellingen stationiert waren, wurden dem VII. Corps (US) mit Sitz in der Nähe der Kelley Barracks zugewiesen und gehörten zur Stuttgarter Militärgemeinschaft. Das 2. Unterstützungskommando wurde zusammen mit dem VII. Korps für die Operation Desert Shield und Desert Storm von Nellingen an den Golf verlegt.
Sanierung der Nellingen Kaserne
Die Nellingen Kaserne wurde im Zuge des Rückzugs der US-Streitkräfte nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Golfkrieg geschlossen. 1992 wurde die Anlage geschlossen und das Grundstück an die deutsche Regierung zurückgegeben, die das Gelände teilweise zerstörte und teilweise sanierte.
Besonders hervorzuheben ist das 1996 begonnene Umweltkonzept für die Sanierung. Der Sanierungsplan beinhaltete die Wiederverwendung von Baumaterialien aus der ehemaligen Nellingen Kaserne, energie- und wassereffiziente Gebäude und den Ausbau einer Stadtbahnstrecke in die neue Gemeinde. Das Endergebnis ist der Scharnhausener Park, der jetzt über 3500 Wohneinheiten und eine Bevölkerung von mehr als 6.000 Einwohnern beherbergt. Darüber hinaus wurde ein neues Rathaus innerhalb der Entwicklung der Europäischen Union im Preis für zeitgenössische Architektur besonders erwähnt/ Mies van der Rohe-Preise für 2003. Die Gesamtkosten für die Sanierung beliefen sich auf mehr als 1,5 Mrd. EUR.
Sehr wenig von der ehemaligen US-Installation blieben erhalten, aber einige der vor dem Zweiten Weltkrieg gebauten Gebäude der Luftwaffe wurden umgestaltet und behalten.
Etablierte Unternehmen
Eine wirtschaftliche Bedeutung hat Ostfildern vor allem als Druck- und Verlagsstadt. Der Wirtschaftsstandort Ostfildern ist seit den 1960er Jahren ein Schwerpunkt der Druck- und Verlagsbranche in der Region. Namhafte Unternehmen sind der Jan Thorbecke Verlag, der MairDumont, der Schwabenverlag, die J.Fink Mediengruppe. Mit dem Softwarehersteller agorum Software ist ein IT-Unternehmen in Ostfildern ansässig. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt das Open-Source-Dokumentenmanagementsystem “agorum Core”. Darüber hinaus ist die Maschinenindustrie wie in der gesamten Region präsent. Seit 2003 lebt die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) im Scharnhausener Park. Festo baute 2014 im Stadtteil Scharnhausen für 70 Millionen Euro eine Produktionsstätte mit Lernfabrik.
